Studiengang Linguistik

Der Studiengang Linguistik wird an den meisten deutschen Universitäten angeboten. Synonyme dafür sind auch Allgemeine Sprachwissenschaft oder vergleichende Sprachwissenschaft. Die Linguistik beschäftigt sich mit der Vermittlung allgemeinen Sprachwissens. Studierende lernen nicht etwa zahllose Sprachen, sondern erforschen die Sprache an sich anhand einiger wichtiger Grunddisziplinen.

Diese werden anfangs in Grundseminaren vermittelt und erstrecken sich über die Basisdisziplinen Phonetik und Phonologie, Syntax und Morphologie sowie Pragmatik und Semantik. Die Studierenden haben darüber hinaus die Möglichkeit, Schwerpunkte für ihr Studium zu legen, wie etwa Fremdsprachen, Computerlinguistik, Sprachlehre oder historische Linguistik.

Bevor es soweit ist, sehen die Lehrpläne jedoch die Grundlagen vor, in denen angehende Linguisten die Lehre der Sprachlaute und deren physikalischer Realisation erlernen – in den Modulen Phonetik und Phonologie. In der Phonetik beschäftigt man sich mit der Entstehung von sprachlichen Lauten und wie der Mundbereich und der Rachen daran beteiligt sind. Die Phonologie erklärt die Unterschiede der Laute, vermittelt die Transkription, also Übersetzung von Lauten in Lautschrift und setzt alle menschlichen Laute in ein System.

Syntax und Morphologie behandeln die Grammatik. Während die Syntax auf die Grammatik der Sätze eingeht und Worte innerhalb einer Phrase in grammatikalische Verhältnisse setzt, geht es in der Morphologie in die einzelnen Worte und deren Silben hinein. Hier lernen Studenten, auf welche Weise Worte gebildet werden und in welcher grammatischen Umgebung innerhalb des Satzes. Das geschieht sowohl für das Deutsche, als auch für andere ausgewählte Sprachen der Welt.

Die Bedeutung von Wörtern, Sätzen und ganze Texten erlernen Studenten in der Pragmatik und der Semantik. Letzteres geht auf die Bedeutung einzelner Worte ein und zielt auf die Beziehung zwischen Bezeichnetem und Bezeichnedem ein, etwa „Warum heißt ein Baum eigentlich Baum?“. Die Pragmatik entgegen entschlüsselt ganze Aussagen oder Texte auf ihre aussage hin. Dabei geht sie in die Struktur von Gesprächen oder den vielen verschiedenen Textformen und stellt etwa den Werbetext der technischen Gebrauchsanweisung gegenüber.

In weiteren Modulen vertiefen die Studenten im Studiengang Linguistik all dieses Wissen und auch das in ihren Spezialgebieten. Ein ausgebildeter Linguist kann als Sprachlehrer arbeiten und Sprachgeschädigte therapieren, Feldforschung betreiben oder selbst Linguistik lehren. Auch Sprachpsychologie oder Fremdsprachenkorrespondenz sind möglich Berufsfelder für Linguisten. Die Regelstudienzeit beträgt drei Jahre.